Potenz
Mit der Durchtrennung des Samenleiters wird der Ablauf der Erektion im Glied nicht verändert.
Die Sterilisation selbst ist daher nicht Ursache von sexuellen Empfindungsstörungen oder Potenzveränderungen.
Gelegentlich berichten jedoch Patienten, dass sich ihr sexuelles Erleben geändert hat – manchmal im positiven Sinn, manchmal in negativer Hinsicht.
Einige Patienten stört das Bewusstsein, dass im Samenerguss keine Samenzellen mehr enthalten sind. Sie fühlen sich nicht mehr als vollwertiger Mann und entwickeln gelegentlich auch Probleme mit der Potenz. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. So können Störungen darin begründet liegen, dass der Patient über die Sterilisation nicht richtig aufgeklärt wurde, dass die Durchführung des Eingriffs problematisch oder schmerzhaft war oder dass nach der Sterilisation Komplikationen aufgetreten sind. Auch religiöse Konflikte oder eine Partnerin, die nicht mit der Sterilisation einverstanden war oder den Patienten zur Durchführung der Sterilisation gedrängt hat, können psychische Konflikte verursachen, die das sexuelle Erleben beeinträchtigen.
Viele Patienten berichten jedoch von einem verbesserten Sexualempfinden, da ihnen die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft genommen wurde und das Problem der Verhütung verantwortungsvoll und dauerhaft gelöst erscheint.
Entscheidend ist es sicherlich, sich umfassend über die Durchführung der Sterilisation zu informieren und sich den Eingriff reiflich zu überlegen. Mit einer selbstständigen Entscheidung des Patienten, einer korrekten Aufklärung, einem guten Operationsverlauf und zuverlässigen postoperativen Kontrollen kann der Mann nach der Sterilisationsvasektomie sicher sein, dass Sexualität und Potenz unverändert bleiben oder sich sogar vorteilhaft entwickeln.